Donnerstag, 12. März 2015

(11) Multikulti Melbourne und Melbournian Lifestyle

Melbourne - Vielfalt der Lebensstile


Melbourne Lifestyle
Posierendes Mannequin

Melbourne Lifestyle
Exotische (Touristen-?) Gruppe


melbourne Lifestyle
Hipster (?) -Treffen

Melbourne Lifestyle
Akademischer Aufmarsch in der Innenstadt

Melbourne trägt internationale, multikulturelle Züge und macht eine Vielfalt an Lebensstilen möglich. In der Innenstadt füllen in der Mittagspause Männer in Anzügen und Frauen in Kostümen die Cafes, man kann aber auch Transvestiten in schriller Aufmachung antreffen, in Carlton speisen in den Restaurants bürgerlich gekleidete Anwohner, in der Brunswick Street in Fitzroy flanieren alternative junge Leute in bunter Modevielfalt … man kann in Melbourne ziemlich extravagant herumlaufen oder leben, ohne aufzufallen oder anzuecken. Aber man sollte immer höflich sein und sich nicht „unaustralisch“ verhalten. Die Australier haben einen großen Spielraum an Freiheiten, aber da, wo es Vorschriften, Regeln und Konventionen gibt, hält man sie recht diszipliniert ein. „Konformer Individualismus“ könnte man das nennen. Wenn man wie wir unter Spaniern und Südfranzosen lebt, findet man das ziemlich erstaunlich. Und als Deutscher ist man über die Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft und gute Laune der meisten Australier überrascht.

Meist bemühen sich diese auch Fremden gegenüber, ein einigermaßen verständliches Englisch zu sprechen. Wenn man nämlich mit seinem Schul-Englisch in Melbourne ankommt und meint, damit gut zurecht zu kommen, täuscht man sich. Man versteht zuerst einmal kaum etwas, bis man sich an die australische Aussprache, Spezial-Redewendungen und –wörter gewöhnt hat. Ich verstehe Engländer und Nordamerikaner meist ganz gut, aber in Melbourne habe ich zunächst nur „Bahnhof“ verstanden. Doch das wird im Laufe des Umgangs mit Australiern immer besser. Und die vielen Immigranten haben es ja auch bald geschafft. Es heißt, dass fast 40% der Melbourner außerhalb Australiens geboren sind...

Zwei, die in Melbourne "angekommen" sind - aus Italien und Spanien - und sich befreundet haben. Wir waren in ihrer Wohngemeinschaft eingeladen: es gab italienische Pasta, Mittelmeer-Salat und spanischen Rotwein ... 

Melbournian Lifestyle


Es gibt einen Spruch, der besagt, dass kein Melbourner einen Tag vorübergehen lässt, in dem er nicht einem Fremden sagt – sei er aus dem Ausland oder anderen australischen Regionen – dass Melbourne „die beste Stadt“ ist. Melbourne gilt als eine der lebenswertesten Städte der Welt. Wir können das unterschreiben. Man findet alles in der Stadt, was man sich wünschen kann. Elegante Geschäfte in den Hochhausschluchten der von Menschen wimmelnden Innenstadt, kleine alternative Geschäfte in den Vororten, moderne avantgardistische und viktorianisch-historische Architektur, reich ausgestatte Museen mit interessanten Ausstellungen, Theater mit internationalen Aufführungen, sportliche und kulturelle Events, die Gäste aus aller Welt anziehen, Orte der Ruhe wie die State Library, grüne Oasen mit üppiger Vegetation wie den Königlichen Botanischen Garten, den Zoo und die vielen anderen Parks, große Markthallen mit einem Angebot an Lebensmitteln, das einem die Augen übergehen lassen, Restaurants, die Gerichte aus allen Erdteilen anbieten – wobei man bei den angesagten Schlange steht, um einen Platz zu ergattern. Selbst seinen geliebten Aldi findet der Deutsche allenthalben.

Brunswick Street in Fitzroy - viele Strassenlokale und kleine Geschäfte
Melbourne Central

Der historische, 50 m hohe und von einer immensen Glaskuppel überdeckte, "Coop' s Shot Tower" ("Schrotturm" - Herstellung von Schrotkugeln 1888 bis 1961, durch freien Fall von gesiebtem Blei) - heute integriert in das "Melbourne Central", einem riesigen Shopping - und Bürozentrum in der Innenstadt, verbunden mit einer U-Bahn Station. Der Komplex wurde von einem japanischen Architekten und einer japanischen Firma 1986 bis 1991 erbaut.
Unter der Glaskuppel des Melbourne Central 

Melbourne
Die neugotische St. Paul´s Cathedral am Federation Square 

Melbourne National Gallery
Buddha-Figur in der National Gallery of Viktoria (NGV) International 

Melbourne
Jean Gaultier - Ausstellung im NGV International 

Melbourne
Open Air Konzert  auf dem Weinachtsmarkt in Coburg

Melbourne
 Queen Victoria Market - Obststände

Melbourne
Oase der Ruhe - Royal Botanical Garden 

Melbourne Fitzroy Restaurants
In einem angesagten griechischen Restaurant in Fitzroy 

Freundlicher und geschäftstüchtiger Kellner 
Vielbesuchte Bar auf der Brunswick Sreet in Fitzroy
                         
Melbourne Fitzroy Restaurants
Theke im "Naked for Satan" 
Wand im "Naked for Satan"
Auch "Lebensqualität": Kunst auf der Straße - Bank in Fitzroy 


Melbourne Fitzroy Straßenmalerei
Straßenmalerei in Fitzroy 

Tagsüber trifft man sich in einer Unzahl an Cafés mit einem immensen Angebot an Kaffeearten – Flat White (Milchkaffee), Long und Short Black (Espresso), Mac (Macchiato), Cappuccino, Mocha (Espresso, Milchschaum, Kakaopulver) usw. –  auch Art und Zubereitung der Milch ist von großer Bedeutung! Jeder Melbournianer hat sein Lieblingscafé mit seinem Barista (Mann oder Frau hinter der Theke), der seinen speziellen Wünschen nachkommt. Abends trifft man sich in meist alten, gemütlichen, aber stets überfüllten Pubs, oft „Hotels“ genannt (sie waren es einmal), in denen man sich mit Lautstärke gegen die Live-Musik und das allgemeine Geschrei durchsetzt. An der Theke bestellt man sein Essen und Getränk, was man vor dem Erhalt bezahlt. Verwirrt steht der Fremde vor der Vielzahl an Zapfhähnen mit unzähligen Biersorten, wenn er einfach nach einem Bier verlangt.


Mehr als ein Café  - "dancing dog Café" im westlichen Vorort Footscray...hier gibt es auch Kunst, Literatur und Musik. Das Café wird von unserem Gastgeber Ben betrieben, in dessen Haus in Anglesea wir erfahren durften, wie exzellent sein Kaffee schmeckt.
Ben schreibt ein Buch über Kaffee...
Mittags eine Fahrt nach Footscray - ein "Café Menu" im "dancing dog"...
                                                                                 
                                                                     

 

abends ein Pop- Konzert im Abbotsford Convent
 und anschließend an die Theke einer Pub in Carlton


Man wundert sich, wie voll Cafés und Restaurants sind, wie viel Geld die jungen Melbournians für die Besuche dort ausgeben können. Von Krise und Arbeitslosigkeit ist in Melbourne (noch?) wenig zu spüren, man verdient offenbar gut. Allerdings sind auch Armutsgestalten nicht zu übersehen, vor allem Alte, junge Drogenabhängige, Aborigines und Neu-Immigranten aus asiatischen, afrikanischen und arabischen Ländern. Für uns Europäer ist Melbourne ein teures Pflaster. Beim Einkauf in den Supermärkten ist man immer wieder über die Summe erstaunt, die schon kleine Einkäufe für den Lebensunterhalt hervorrufen. Da kommt das Essen in einem preiswerten Restaurant oft nicht viel teurer! Zurück nach Spanien oder Deutschland, freut man sich dann, wie viel man hier bei einem Einkauf erhält.

Doch weiter mit dem „Lifestyle“ in Melbourne. Bei schönem Wetter zieht man in die Parks zu einem Barbecue oder Picknick, wo sich schon Hunderte in kleinen Gruppen gelagert haben. Und am Wochenende geht es an den Strand nach St. Kilda, zum Surfen an die Mornington Peninsula,  in eine „ Winery“ im Yarra Valley, oder in die kühlen Eukalyptus- Wälder der Dandenongs. Ein kleiner Regenguss, plötzliche Kälte oder Hitze stört nicht weiter: das ist Melbourne Weather! Die Wechselhaftigkeit hängt mit der Lage zwischen kaltem Pazifik und wärmeren Indischem Ocean zusammen, dazu kommt der Einfluss der zeitweilig heißen Wüstengebiete im Hinterland. Man sagt, ein Melbournian macht sich nichts daraus, wenn er an einem Tag mit Schirm, Schal, Sonnenbrille, Sonnenschutzmittel, Kopfbedeckung und Badehose loszieht. Und wehe dem – wie der unbedachte Tourist - der das nicht alles mit sich führt! Entweder wird er pudelnass, kriegt einen Sonnenstich oder zittert vor Kälte.

Picknick auf einem weihnachtlichen Markt im Vorort Coburg 
                                                                    
Melbourne
Am Strand von St. Kilda 

Melbourne
"Luna Park" (Vergnügungspark) in St. Kilda 

Yarra Valley
Weinfelder im Yarra Valley 

Dandenong Ranges
Eukalypten in den Dandenongs 

Kommt man vom Flughafen und will zu seiner Unterkunft, dann staunt man erst einmal über die großzügigen Highways, die in die Innenstadt führen. Fährt man mit dem Taxi, dann braucht einen der Linksverkehr    und die Warnung „Tollway“ (gebührenpflichtig) nicht zu kümmern, mit Mietwagen wird man aber  gleich  in Konflikte geführt! Erst geht´s zügig voran, aber je näher man der Innenstadt kommt, desto langsamer wird´s und schließlich bleibt man meist stecken. Aber für den Melbournian ist eine halbe Stunde im Stau noch „a good run“. 

So tut man gut daran, bei den Besichtigungen später das ausgebaute Tramnetz oder die Füße zu benutzen. Aber schon gibt es neue Stolperfallen für den Neuling. Wenn er die öffentlichen Verkehrsmittel (Straßenbahn, Metro, Bus) benutzen will, braucht er eine „Myki-Karte“. Man erwirbt sie an Bahnhöfen oder Kiosken, lädt sie mit einem bestimmten Betrag auf und bucht die Fahrkosten an einem Gerät im Verkehrsmittel ab. Hört sich einfach an, hat aber seine Tücken. Bei jedem Umsteigen muss man neu abbuchen und schnell ist der aufgebuchte Betrag weg. Fehlt nur ein Penny, dann piept der Abbuchungsautomat in peinlicher Art und Weise und alles guckt betreten. Um dies und saftige Strafen zu vermeiden, haben wir immer zwei Karten mit uns geführt.

Fahrerstand City Circle Tram 

Aber eine Bahn ist kostenlos! Die City Circle Tram, eine Art Museumsbahn, die mit alten, ausgedienten Straßenbahnwagen fährt. Man besteigt sie an einem ihrer Haltepunkte, quetscht sich in die Reihen der Mitfahrenenden, meist Asiaten, und lässt sich ratternd um die gesamte Innenstadt bis zu den „Docklands“ (modernes, hässliches Viertel am Victoria Hafen) und zurück fahren.  Dazu erhält man Erklärungen zu wichtigen Sehenswürdigkeiten. Als Einführung in die Besichtigung Melbournes empfehlenswert!

Melbourne



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