Kolonialzeitorte
unterwegs
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Auf einsamen Strassen mitten durch's Tassieland |
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Wenig Menschen - viele Schafe |
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Altes Postgebäude im Landstädtchen Ross |
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Von Convicts erbaute Brücke in Ross |
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Skulpturen an der Brücke - Der Gefangene, unter dessen Leitung die Brücke erbaut wurde und auf den die Skulpturen zurückgehen, wurde frei gelassen und erhielt weitere Aufträge |
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Altes Wohnhaus in Ross |
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Gefallenendenkmal in Ross |
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Kirche in Hamilton |
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Friedhof in Ross |
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Grabstein Friedhof Ross |
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Alter Pub in Hamilton |
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Kaffehausgarten in Hamilton |
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Altes Schulhaus in Hamilton |
Unterwegs zu unserem Ziel
wurde die Fahrt auf dem Midland Higway recht einsam. Das Landschaftsbild zeigte
überwiegend abgeweidete Hügel und Berge. Dazwischen Schaf-Farmen. Wir machten
in kleinen Städtchen Halt wie Campbell, Ross, dann Bothwell, Hamilton. Das sind
Siedlungen mit sehenswerten „historischen“ Steinhäusern, Amtsgebäuden, Kirchen,
Friedhöfen, Brücken aus der Siedlerzeit, von 1830 bis 1850, meist auch von Convicts erbaut. Für sie gab es Gefängnisse in den
Orten. Wir haben schöne Cafés in alten Häusern besucht, wo wir oft ganz alleine
im Garten saßen und liebevoll gebackenen
Haus-Kuchen aßen. Oft sind diese Cafés auch Kunstgalerien. Aber die Glanzzeit
der Orte ist seit 150 Jahren vorbei. Es
gibt wunderschöne Häuschen zu kaufen, aber wer will hier in der
Abgeschiedenheit leben? Es sind wohl
meist Alteingesessene, ein nicht unfreundlicher, aber schweigsamer und
zurückhaltender Menschenschlag.
„The Wall in the
Wilderniss“ – In Holz geschnitzte Geschichte
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Eingang "The Wall" |
Einige Zeit nach Hamilton
wird die Gegend waldreicher, bergiger, wir fahren an vielen Wasserläufen und
Seen vorbei. Die Bäche, die Seen bilden und sich zum Derwent-River vereinigen,
kommen aus den riesigen Waldgebirgen, wo wir hin wollen. Wir besichtigen eine
große Stromerzeugunganlage. Wasser wird aus einem Kanal in dicke Rohre
geleitet, stürzt in ihnen den Bergabhang hinunter und erzeugt unten in einem
Kraftwerk Strom. Durch solche Anlagen wurde und wird Hobart mit Strom versorgt
und sie machten Industrialisierung
möglich. Doch die damit verbundene fortschreitende Abholzung der Wälder und
Drainierung der Wasserläufe ist umstritten. Es gab Proteste, die Projekte
verhindert haben.
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Energiegewinnung durch Wasserkraft |
Vor Derwent Bridge,
unserem Ziel, besichtigen wir
„The Wall in the Wilderness“. Wir betreten ein
großes flaches Holzgebäude, das mitten im Wald liegt. Innen erhebt sich eine
über drei Meter hohe und 50 m lange „Mauer“, die umrundet werden kann. Auf
Paneelen treten aus dem Holz realistisch und fein geschnitzte Figuren
hervor. Da Holz stammt wohl von der heimischen Huon-Pinie, einem Baum, der sehr
groß und als werden kann. Er wurde früher viel geschlagen.
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The Wall: Frauenkopf |
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Echidna |
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Der Künstler bei der Arbeit |
Der Künstler Greg Duncan
hat hier der Geschichte des „Zentralen Hochlandes“ Tasmaniens ein Denkmal
gesetzt - von der Zeit der Aborigines, über die Siedler, die Holzfäller bis zu
den Hydro-Elektro-Arbeitern. Man sieht kräftige Männer, in Arbeitsgeste, mit ihren Werkzeugen, Gespannen…abgehärmte
Frauen, die sie versorgen… Auch die Tiere der Gegend tauchen auf, der
igelartige Echidna, den wir mehrfach am
Straßenrand gesehen haben, der tasmanische Tiger, der hier lebte… beeindruckend
das Ganze. Unlängst hat der Künstler die Hälfte des geplanten Werkes fertig
gestellt, an dem er seit 2003 arbeitet.
Ein Eindruck: Die
„Wäldler“ hier sehen das mit dem Holzabbau, der Energiegewinnung, die ihnen
Arbeit und Einkommen gebracht haben, wohl anders als die „grünen“ Städter und
Naturschutzbehörden.
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Lake St. Clair - im Hintergrund der Craddle Mountain |
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Lake St. Clair - im Hintergrund der Mount Olympus |
Dann fahren wir auf den
Campingplatz am Lake Saint Clair ein – mitten im Wald. Ein großes
Besucherzentrum informiert über Flora und Fauna des National-Parks, der
Weltnaturerbe ist. Wir stellen unser Fahrzeug auf und bereiten uns auf die
Nacht vor. Wir hören und sehen viele Vögel, unter ihnen den „lachenden Hans“,
den Kookaburra.
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Steg in den See beim Campingplatz |
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Der "lachende Hans" |
Ein abendlicher Spaziergang zum Seeufer – Steinstrand, knorrige
Äste ragen aus dem Wasser, dunkel zieht sich der See vor uns hin, umgeben von
waldigen Erhebungen. Im Hintergrund felsige Berge, alpiner Charakter, der
Cradle Mountain (wegen seiner geschwungenen Form mit zwei Spitzen „Wiegenberg“
genannt, 1545m), der Mount Olympus (breit hingelagert wie der griechische
Olymp, 1449 m). Der höchste Berg der Gegend ist der Mount Ossa (griech. „Ruhm“, auch Namen zweier
griechischer Berge), mit 1617 m der höchste Berg Tasmaniens. Der Gipfel ist
manchmal noch im Sommer mit Schnee bedeckt. Alles ein bisschen wie Neuseeland,
vielleicht – wir waren noch nicht dort. Wir freuen uns auf den Spaziergang
morgen. Den berühmten und viel begangenen Overland Track durch das Hochland nach Norden (6 Tage mit Zelt) wollen wir
nicht machen – uns genügt es, am See entlang zu wandern.
Abends spazieren wir noch
einmal am See entlang – wir wollen Schnabeltiere und Wombats sehen. In einem Buch im Besucherzentrum haben
Besucher eingetragen, wo sie die Tiere gesehen haben. Wir suchen eine solche
Stelle auf. Lange sitzen wir still auf Steinen, es dämmert, Menschen kommen
nicht mehr vorbei. Angestrengtes Blicken ins Wasser – kein Schnabeltier lässt
sich sehen, auch kein Wombat. Ich denke mir, was soll ein Wombat hier am
Steinstrand, da gibt´s doch nichts zu fressen. Ich entdecke eine kleine Wiese
mit niedrigen Bäumen und bewege mich dort hin. Es ist ziemlich sumpfig, und ich
muss durch Wasserstreifen waten. Um mich herum grasen eine ganze Menge der
dunklen tasmanischen Wallabies (kleine Kängurus). Vor den Schlangen, den
hochgiftigen Tiger-Snakes, die es hier gibt, habe ich keine Angst – es ist viel
zu kalt für sie. Da – hinter einem Busch entdecke ich einen Wombat; das dicke,
plüschige Tier weidet das spärliche Gras
ab – es sieht einem kleinen Bären
ähnlich und heißt deshalb auch „Beutelbär“. Ich bedeute Dagmar zu kommen – auch
sie watet durch den Sumpf. Wir nähern uns vorsichtig, ich
filme und fotografiere, der Wombat hebt nur kurz den Kopf, blickt uns an
und grast dann seelenruhig weiter. Beglückt beobachten wir das niedliche Tier
aus ca. 6 m Entfernung, aber zu nah
gehen wir auch nicht heran, denn dann sollen Wombats ungemütlich werden. Sie
haben ziemlich scharfe Krallen und können auch beißen. Schließlich ziehen wir
uns zurück. Die Tiere sind nicht leicht zu sehen, sie schlafen tagsüber in
Höhlen und kommen nachts hervor.
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Tasmanisches Wallaby |
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Warnung vor Schlangen am Lake St. Clair |
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Tigersnake |
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Weidender Wombat |
Schnabeltiere
(engl.: „Platypus“ – „Plattfuß“, das ist
der Schwimmfuß) haben wir dann auf der Rückfahrt an einem Fluss – an einem
Busch umstandenen Staustück - bei Hamilton gesehen. Dort wurde unser
stundenlanges Warten in der Kälte
schließlich doch belohnt. Schemenhaft sahen wir einige der sonderbaren, Eier
legenden Säugetiere durch´s Wasser schwimmen. Mit ihrem Schnabel gründeln sie
rasch dahin schwimmend mit geschlossenen Augen und suchen nach Kleintieren. Man
wird durch eine leichte Wellenbewegung auf sie aufmerksam. Die Männchen haben übrigens einen Giftstachel
an den Hinterbeinen. Die scheuen Tierchen – sie sind viel kleiner als wir
dachten – lassen sich meist nur in der Dämmerung beobachten, wenn sie aus ihren Uferbauten
kommen. Richtig fotografieren konnten
wir sie aber erst im Zoo von Melbourne.
Abschied von Tasmanien
Unsere Zeit in Tasmanien
war zu Ende. Ohne einen Kratzer gaben wir unseren Campercar zurück und flogen
wieder nach Melbourne.
10 Tage sind viel zu
wenig, um die große Insel zu erkunden –
der Westen mit seinen Bergwäldern ist zum Teil noch unerforscht. Vielfach bräuchte
man ein 4-WD-Fahrzeug, um tiefer in die
Nationalparks hineinzukommen. In den abgelegenen Regionen soll es noch
einige Exemplare des „Tasmanischen Tigers“ oder
„Beutelwolfes“ (engl.: „Thylacine“) geben, der offiziell als ausgestorben gilt; doch Einheimische
behaupten, ihn gesichtet zu haben. Wir haben dieses größte Raubtier
des australischen Kontinents – ein hundeähnliches Wesen mit getigerten Streifen auf dem Rücken – nur in
den Museen von Hobart und Launceton
gesehen, in Bildern und ausgestopft. Dagegen wurde unser Wunsch erfüllt, dem
„Tasmanischen Teufel“ zu begegnen,
in einem „Conservation Center“ auf der Tasman Peninsula, wo man das Tier
vor dem Aussterben bewahren will. Der
„Teufel“ hat die Größe eines
kleinen Hundes und ein äußerst kräftiges Gebiss, mit dem er die
Knochen seiner Beute, meist tote Wallabies, zerbricht. Seinen Namen hat er von nächtlichen Umtrieben
und Lauten in Scheunen von Farmern, die seine Geräusche auf den Teufel
zurückführten. Überhaupt hat uns die Tierwelt in Tamanien fasziniert, viele Vögel
(Sittiche, Papageien, Kookaburras, „Frogmouths“ - kleine Eulen mit breitem
Schnabel), Wallabies, die überall
herumhüpfen, kleinere Beuteltiere wie Possums ( pelzige Klettertiere mit langem
Greifschwanz, fressen Blätter und Früchte), der Echidna (igelartig mit spitzer Schnauze, deshalb
„Schnabeligel“ - auch er ist wie der Platypus ein Eier legendes Säugetier), das Langnasen – Potorooh („Känguru-Ratte“), der Eastern Quoll (kleines Raubtier); von dem
Wombat, den wir beobachtet haben und den Schnabeltieren habe ich schon berichtet.
Diese Tiere haben wir gesehen, es gibt natürlich aber mehr.
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Blauzunge (Echse) |
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Echidna -Schnabeligel |
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Eastern Quoll (kleiner "Bruder" des Tasmanischen Teufels) |
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"Frogmouth" ("Froschmaul") - Eule |
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Wie heißt denn dieser kleine Vogel? ( Die Lösung liegt im Link-Artikel!) |
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Possum in der Dunkelheit (Bild muss man vergrößern, um das Tier - am Baum -besser zu sehen) |
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"Tasmanische Teufel" |
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(Graue) Kängurus |
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Verklärter Rückblick: So sahen sie aus - die "Tasmanischen Tiger" (Beutelwolf) - Gemälde Museum Hobart |
Wir fanden, dass
Tasmanien von der Natur und den Landschaften her schön ist, australisch und
doch nicht australisch – die Trockenzonen des Festlandes gibt es nicht. Das
Wetter war in der Zeit unseres Besuches sehr kalt und wechselhaft, sodass wir
nicht einmal gebadet haben.
Noch einmal: Tasmanische Szenerien
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Meer und Strand bei Coles Bay |
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Landschaft im Freycinet Nationalpark |
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