Samstag, 14. März 2015

(9) Ausflüge: Great Ocean Road und Mornington Peninsula

Begegnungen mit Koalas und den "Zwölf Aposteln"


Great Ocean Road
Auf der Great Ocean Road
Great Ocean Road
Blick von den Othway-Bergen auf das Meer 
In den Othway-Bergen
Tiere Australiens Koala
Hauskoala
Ziemlich guter Kletterer

Unsere Wald-Hütte in den Othways 
Great Ocean Road
So groß sind die Bäume im Wald! 
Zauberwald
Mutter und Kind 
Tiere Australiens Koala
Ein verschlafener, aber trotzdem neugieriger Teddy 

Vor Weihnachten hatte Anna-Lena Urlaub genommen und wir begaben uns auf die Great Ocean Road westlich von Melbourne. Das ist eine  Küstenstraße, die zu den touristischen Höhepunkten Australiens gehört.  In Apollo Bay, einem viel besuchten Badeort, fuhren wir  hinauf in die Berge des Otway-Nationalparks.  Inmitten von ausgedehnten und dichten Eukalyptuswäldern mit riesigen Bäumen und grünen Weiden, lag einsam ein Gehöft, das einer Melbourner Künstlerin und ihrem Mann gehört. Anna-Lena hatte ein separates Holzhäuschen gebucht. Hier verbrachten wir den Heiligen Abend, sehr romantisch, mit knisterndem Holzfeuer im Ofen.  Draußen, direkt vor einem Fenster, machte ein Koala-Bär auf einem Eukalyptusbaum durch Grunzen auf sich aufmerksam. Bei  Spaziergängen hatten wir es bald heraus, die possierlichen Tiere in den Bäumen zu entdecken. Sie sitzen da, oft in schwindelnder Höhe in Astgabeln  und  auf dünnen Ästen, schlafen oder mampfen Eukalyptusblätter. Einige Male konnten wir die Tiere ganz aus der Nähe beobachten.  Mit  umschleierten  Augen blickten sie uns an – sie sind durch die Wirkung der Eukalyptusblätter immer ein bisschen „high".

Stehen in Sturm und Wellen - drei Apostel 
Zwölf Apostel Greant Ocean Road
Hier sind sie alle - die noch übrig geblieben sind 
Uferfelsen 
Das Wetter ist ziemlich ungemütlich 
Am Ufer warten die Nachfolger der Apostel - wenn das Meer weiter steigt und arbeitet

Fauna und Flora - Schautafel
Weiterfahrt auf der Ocean Road - mutiger Wellenreiter 
Surfer - nicht weniger wagemutig 
Great Ocean Road
Ausblick an der Ocean Road 
Strandabschnitt 

Nach dem Aufenthalt in der „Killala Cottage“ fuhren wir die Küstenstraße hinauf, zu den berühmten „12 Aposteln“.  Das sind aus dem Meer ragende Kalksteinfelsen vor der Steilküste. Die Kraft der Wogen – sie gehen hier sehr hoch - hat sie vom Festland abgetrennt und geformt. Die Erosion verändert  sie weiter und  fünf von ihnen sind schon der ständig anbrandenden See zum Opfer gefallen. Dann fuhren wir auf der Küstenstraße  zurück nach Anglesea, einem kleinen Küstenort. Die Fahrt beeindruckt durch faszinierende Ausblicke auf Leuchttürme, Sandstrände und Felsküste. An der Küste bei und nach Anglesea beobachteten wir wagemutige Surfer. Sie schwimmen mit ihren Brettern durch die Brandung  hinaus, schwingen sich vor den meterhohen Wellen auf‘ s  Brett und lassen sich von der Welle wieder  zurück tragen. An diesen Stränden surfen wirkliche Könner!
 In Anglesea hatten wir bei  Ben, einem Melbourner Cafebesitzer, ein Zimmer gebucht, natürlich wieder mit Haus- und Gartenbenutzung.    Am Zweiten Weihnachtsfeiertag, dem „Boxing  Day“ („Geschenkschachteltag“ – früher für die Hausangestellten), veranstaltete er mit seinen Gästen ein Barbecue – etwas typisch Australisches!  Mit dabei waren  zwei  jüngere Chinesinnen aus Shanghai. Eine entpuppte sich als sehr reiseerfahren, mit erstaunlichen Kenntnissen der europäischen Museen und Kultur. Es wurde ein munterer  „internationaler“ Abend mit vielen Gesprächen über alle möglichen Themen.

Zwei Gäste auf Bens Terrasse

Bei Ben und Freund (rechts)
Rosellas fallen ein 

Wer in Anglesea sicher Kängurus sehen will - muss zum Golfplatz gehen 




Am Strand von Anglesea 

In Anglesea konnte man gut  an einem breiten Strand baden  - natürlich wie fast immer in Australien nicht weit hinaus, wegen der großen Wellen und der Haie - lange Spaziergänge an der Steilküste durch die Buschlandschaft machen oder auch nach Lorne, einem größeren Badeort, zum Shopping fahren.  In der Umgebung unseres busch- und waldumgebenen Quartiers gab es Kakadus, Possums und riesige Grey-Känguruhs. Eines dieser Viecher stand abends plötzlich vor uns, zwei Meter hoch und – wie uns schien - die Arme wie ein Boxer hoch genommen! Aber es war wohl genau so erschrocken wie wir – als wir still standen, verschwand es in der Dunkelheit. Wie auf unserer ganzen Reise hatten wir keine Begegnungen mit den giftigen Schlangen, die es allenthalben gibt. Denen war wohl das Wetter zu  kühl.

Auf der Überfahrt zur Mornington Peninsula 
Mornington Peninsula - Badestrand an Westküste 

Ostküste - Cape Schanck 
Cape Schank Mornington Peninsula
Abstieg am Cape Schanck zum Meer 
Das Meer tost hier ganz schön...

...und formt das Ufer 
Mornington Peninsula
Seawinds Garden - Aboriginal-Skulptur von W. Rickett 

Nach Anglesea  fuhren wir weiter zurück, Richtung Melbourne. In Queenscliff setzten wir mit der Fähre über nach Sorrento auf die Mornington Halbinsel.  An der Westseite lange Strände, Badeorte, Campingplätze – jetzt in der australischen Ferienzeit alles voll belegt  Die Mornington Halbinsel ist auch wegen der „ Wineries“ beliebt, von denen es wohl an die 50 gibt. Hier wächst ein „Cool Climate“-Wein, vor allem  „Pinot Noir“.  Wir  fahren eine gewundenen Straße hinauf auf einem Hügel über dem Meer  und machen  bei „Arthurs Seat“ Halt (gibt es auch in Schottland) - mit schönen Ausblicken. Dann spazieren wir durch den ausgedehnten Park „Seawinds Gardens“. Hier fasziniert uns neben dem Baum- und Pflanzenbewuchs eine Wand mit eindrucksvollen Aboriginal-Skulpturen des Bildhauers William Rickett  (ich berichte später über einen Besuch in seinem Skulpturenpark in den Dandenong Ranges). An der Ostküste beeindrucken Felsen, Wind,  riesige Wellen. Besonders wild und „scenic“: das windumtoste Cape Schanck.


Unsere Unterkunft in Langwarrin - Einfahrt 

In der Küche 

Unsere Unterkunft in Langwarrin war  dann eine ehemalige Farm,  die von einem pensionierten Ehepaar erworben wurde. Als Tierbestand grasten nur noch einige Schafe, ein Pferd und ein Alpaka auf den Wiesen vor dem blumen- und baumbestandenen Haus. Benutzt konnte wieder das ganze Haus und Areal. Der Aufenthalt war aber etwas anstrengend, weil das Besitzerpaar sich ständig mit uns unterhalten wollte. 
Um dieses  Anwesen  lagen  weitere  „Herrenhäuser“  inmitten  großflächiger Wald-,  Wiesen, Gartenareale  verstreut - Hinweis darauf, dass es doch wohl  eine ganze Menge wohlhabender Menschen um Melbourne herum geben muss.


Den Silvesterabend verbrachten wir auf einer großen Party betuchter Melbourner, die hier auf der Mornington Peninsula ihre Sommerresidenzen haben.  Dom, der Freund Anna-Lenas,  hatte uns  mitgenommen. Wir wurden als „Exoten“ freundlich aufgenommen und in manche Gespräche verwickelt. Der Abend endete mit einem großen Feuerwerk am Strand, das  einer der Gastgeber, ein Weinproduzent, gespendet hatte. Auf dem Weg dahin hatte der urige Besitzer des Party-Hauses den Arm um mich gelegt, auf sein Haus hinter sich, den Strand vor uns und auf das „Kreuz des Südens“ – mit seinen fünf Sternen - über uns gezeigt und gesagt: " Das ist das Haus,  für das ich hart gearbeitet habe, und das da oben ist die Flagge Australiens, das ist meine Heimat. Kannst Du verstehen, dass ich hier glücklich bin?“
 
Kreuz des Südens (wiki)
                                   

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1 Kommentar:

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